Öffentlichkeitsarbeit in der Schulpastoral

"Für Religionslehrerinnen und Religionslehrer gilt noch mehr als für Lehrkräfte anderer Fächer, dass sie als Einzelkämpfer wenig bewirken können. Es fehlt oft an Rückhalt und Selbstvertrauen, um über den Klassenraum hinaus im Schulleben kenntlich zu werden. Doch um ein solches einladendes Selbstbewusstsein zu gewinnen und ein Faktor für Schulleben und Schulkultur zu werden, müssen sich Religionslehrerinnen und Religionslehrer selbst organisieren. Es ist notwendig, dass sie Fachkonferenzen bilden, und es ist unabdingbar, dass die Fachkonferenzen Evangelische und Katholische Religionslehre zusammenarbeiten, wenn sie in der Schule als Religionslehrerinnen und Religionslehrer Aufmerksamkeit und Anerkennung finden wollen. Insofern hat die Fachkonferenzarbeit für die Fächer Katholische Religionslehre und Evangelische Religionslehre strategische Bedeutung." (Bosold, Bernhard: Einzelkämpfer können nichts bewirken, in: IRP Freiburg (Hg): Fachkonferenz Katholische Religionslehre, Freiburg 2009, S. 13)

Dasselbe kann auch für Schulseelsorgerinnen und Schulseelsorger in der Schulpastoral zutreffen. Auch hier ist es notwendig sich zu organisieren und zusammenzuarbeiten, wenn man an der Schule als Gesamtes wahrgenommen werden möchte und etwas erreichen will. Es ist naheliegend, das Anliegen der Schulpastoral in die Fachkonferenz Religion mit hinein zu nehmen oder, wo sinnvoll und möglich, einen eigenen Arbeitskreis Schulpastoral ins Leben zu rufen, in dem sich auch Kolleginnen und Kollegen anderer Fachrichtungen engagieren können.

Was ist zu tun, wenn es an der eigenen Schule keine Fachkonferenz Religion bzw. keinen Arbeitskreis Schulpastoral gibt oder diese nur unbefriedigend funktionieren? Erfolg wird der Vorstoß zur Aktivierung einer Fachkonferenz Religion bzw. eines Arbeitskreises Schulpastoral dann haben, wenn er von mehreren Kolleginnen und Kollegen, die gut zusammenarbeiten, gemeinsam in Absprache eingebracht wird. In einem ersten Schritt könnte die bisherige Arbeit evaluiert werden, um anschließend in ein produktives Gespräch über die künftige Zusammenarbeit zu kommen und zu versuchen ein gemeinsames Jahresprogramm zu erstellen.

Welche Gründe sprechen für eine funktionierende Fachkonferenzarbeit in dieser Art und was zeichnet diese aus?: (vgl. Kopf, Franziska/Janz-Meyer, Edeltraud: Was braucht es für eine gute Fachkonferenzsarbeit?, in: IRP Freiburg (Hg): Fachkonferenz Katholische Religionslehre, Freiburg 2009, S. 19)

  1. Sie entlastet uns als Einzelne.
  2. Sie hilft bei der Positionierung des Faches im Fächerkanon  bzw. der Schulpastoral an der Schule.
  3. Sie erleichtert die Kommunikation mit der Schulleitung, vor allem im Konfliktfall und bei der Initiierung von neuen Projekten.
  4. Sie erleichtert die Beteiligung an bestehenden Projekten.

Wichtige Strukturen sind hierbei folgende: Klärung von Zuständigkeiten, Erstellung eines Jahresprogramms und verbindliche Terminabsprachen, klare Aufgabenverteilung für jedes Schuljahr, Kontakt mit der Schulleitung und Gesamtlehrerkonferenz, Öffentlichkeitsarbeit.

Stellwand Schulpastoral
Außenwirkung erzielen die Fachkonferenz Religion bzw. ein Arbeitskreis Schulpastoral dadurch, dass sie ein erkennbarer Ansprechpartner für die Schulleitung sind. Wünsche der Schulleitung und Anliegen der Religionslehrerinnen und Religionslehrer bzw. des Arbeitskreises Schulpastoral können so angesprochen und bearbeitet werden. Es ist ferner nicht zu unterschätzen, dass es auf diese Weise einfacher wird, Anträge in die Gesamtlehrerkonferenz einzubringen und dort wahrgenommen zu werden. Was einzelne Religionslehrerinnen und Religionslehrer oder Schulseelsorgerinnen und Schulseelsorger tun, wird häufig nicht mit dem Fach Katholische und Evangelische Religionslehre oder der Schulpastoral in Verbindung gebracht, sondern als löbliches Engagement einzelner Kolleginnen und Kollegen angesehen. (vgl. Bosold, Bernhard: Einzelkämpfer können nichts bewirken, in: IRP Freiburg (Hg): Fachkonferenz Katholische Religionslehre, Freiburg 2009, S. 15)

Je mehr Religionslehrerinnen und Religionslehrer bzw. Schulseelsorgerinnen und Schulseelsorger auch über den Unterricht hinaus kenntlich werden, desto anerkannter wird der Beitrag ihres Faches bzw. der Schulpastoral für Schulleben und Schulkultur sein. Deshalb ist es eine logische Konsequenz, dass man sich beispielsweise auch auf Informationstafeln an Tagen der Offenen Tür als Fachkonferenz bzw. Arbeitskreis Schulpastoral präsentiert, und dass auf der Homepage der Schule sichtbar wird, welche Aktivitäten und Angebote man für Schulleben und Schulkultur einbringt.

An vielen außerunterrichtlichen Projekten und Angeboten sind Religionslehrerinnen und Religionslehrer bzw. Schulseelsorgerinnen und Schulseelsorger beteiligt oder selbst dafür verantwortlich. Sie setzen  Akzente und prägen aktiv das Gesicht ihrer Schule mit. Das darf man zeigen und der Öffentlichkeit präsentieren: (vgl. Jakobs, Maria: Sichtbar sein in der Schulwirklichkeit, in: IRP Freiburg (Hg): Fachkonferenz Katholische Religionslehre, Freiburg 2009, S. 35ff)